Ökologisches Trassenmanagement
Um die Sicherheit von Leitungen in Waldbereichen gewährleisten zu können, muss die Vegetation auf der Trasse gepflegt werden. Beispielsweise dürfen bei Freileitungen umstürzende Bäume nicht die Leitung beschädigen und keine Äste in den Bereich der Leiterseile hineinwachsen. Erdkabeltrassen müssen unter Umständen komplett von tiefwurzelnder Vegetation freigehalten werden. Um diesen technischen Anforderungen gerecht zu werden, gibt es verschiedene Pflegekonzepte, die vom regelmäßigen Kahlschlag der gesamten Vegetation auf der Trasse bis hin zu fein abgestimmten Biotopmanagement-Plänen reichen.
Was versteht man unter ökologischem Trassenmanagement?
Durch das ökologische Trassenmanagement (ÖTM) soll der Eingriff, der durch die Pflegemaßnahmen entsteht, möglichst gering gehalten werden. Auch die Tier- und Pflanzenarten an der Trasse sollen durch die Entwicklung verschiedener Lebensräume einen Nutzen von der Leitung haben. Dabei ist die Entwicklung verschiedener Biotope möglich. Je nachdem, welche Funktion der Lebensraum an der Trasse erfüllen soll, können Offenlandbiotope, Gehölzbiotope und Übergangsbereiche entwickelt werden.
Gestufte Waldränder können die Windangriffsfläche für die einzelnen Bäume reduzieren. Außerdem weisen solche Übergangstrukturen meist eine hohe Artenvielfalt auf. Der Pflegeaufwand kann zum Beispiel durch das Herauspflegen eines langsam wachsenden niedrigen Bestandes reduziert werden.
Expertenworkshops
Um offene Fragen beim ökologischen Trassenmanagement auf Stromleitungstrassen zu klären, hat die Bundesnetzagentur mit dem Bundesamt für Naturschutz zwei Expertenworkshops ausgerichtet. Die erste Veranstaltung am 1. und 2. Juli 2015 lag der Fokus auf dem Trassenmanagement unter Freileitungen. Bei der zweiten am 11. und 12. Dezember 2018 ging es vor allem um ökologisches Trassenmanagement über Erdkabeln. Die Präsentationen der beiden Termine stehen auf den jeweiligen Veranstaltungsseiten zum Download bereit.